September 6, 2018 by diana

Menla News 3 – Jesus und Johannes der Täufer

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Jesus und Johannes der Täufer

Gold, Myrrhe und Weihrauch wurden Jesus kurz nach seiner Geburt als Opfergaben dargebracht und die drei Weisen oder Magier aus dem Morgenland sind vermutlich Perser gewesen. Diese Huldigung an die Geburt eines Kindes und die Mühe, die aufgebracht wurde, um das neugeborene Kind, den Messias, den Gesalbten, aufzufinden, erinnert mich sehr an die Suche nach der Wiedergeburt von Karmapa und anderen außergewöhnlichen Wiedergeburten von Bodhisattvas bzw. Tulkus in Tibet. Ich weiss wie aufwendig es war, die jetzige XVII. Inkarnation des Karmapa wieder zu finden und wie kompliziert es war, seinen Geburtsort und sein Elternhaus zu definieren. Ich kann mich sehr an die Delegation erinnern, die zu ihm fuhr und an die Freude, mit welcher er wieder in seinem Kloster in Tsurphu aufgenommen wurde und seine Funktion auf natürliche Weise wieder übernahm. 

Jesus ist kein gewöhnliches Kind und seine Ankunft wurde von vielen Propheten des Alten Testaments angekündigt. Die Propheten haben über ihn gesprochen und seine Taten ausführlich beschrieben, sogar seine Kreuzigung. Bodhisattvas werden einerseits von den Wünschen und Gebeten zum Wohlergehen der Wesen geführt, aber vor allem durch ein kollektives Bedürfnis herbeigerufen bzw. angezogen. So wie Ring und Haken nimmt wellenweise die Zeitlosigkeit wieder Form an, um die Wesen vom Leid der Ich-Haftigkeit zu befreien. Bodhisattvas sind handlungsfähig, Buddhas hingegen nicht. Beide symbolisieren unter-schiedliche Ausdrucksformen des Geist Gottes aus der Dreifaltigkeit. Buddhas ruhen in sich selber, manifestieren aber ihre grenzlose Liebe und ihr unermessliches Mitgefühl durch Bodhisattvas in unzähligen Formen. Jesus ist der Botschafter Gottes, sogar der geliebte Sohn Gottes. Das unendliche Licht Gottes hat sich vor 2000 Jahren verdichtet und Form angenommen, so wie sich aus Himmel (Gott Vater) und Wolken (Heiliger Geist) Regen (Jesus) bildet, um die Erde zu befeuchten. Als Symbol der höchsten Reinheit und Bescheidenheit wurde Jesus nicht in einem Palast geboren, sondern in einem Stall, lernte ein Handwerk, wurde Zimmermann und seine Mutter war jungfräulich. Die Parthenogenese Gottes ist durch die Geschichte Jesus zur Vollendung gebracht worden, wird aber leider von vielen missverstanden.  

Das Leben eines Auserwählten ist nicht leicht, die beste Zeit ist sicherlich noch die Kindheit, zumindest bis zu einem gewissen Alter. Danach wird die neue anerkannte Inkarnation ausgebildet bzw. der Inhalt des Speicher-bewusstseins wird frei gemacht. Ein Wesen wie Jesus wusste schon sehr viel und schon als 13-jähriges Kind war er fähig, die Pharisäer im Tempel von Jerusalem zu lehren, aber er war noch nicht reif genug für die Aufgabe, die auf ihn wartete. Sein Lehrer, Johannes der Täufer, bereitete ihm den Weg. 

Der Lehrer Jesus war ohne Zweifel Johannes der Täufer, ein Nasiräer (vom hebräischen Nasir (נָזִיר), das in etwa mit „Asket“ zu übersetzen ist). Seine wilde Gestalt symbolisiert die verrückte Weisheit Gottes und obwohl er weder Vegetarier noch Veganer war und sich sogar von Heuschrecken und wildem Honig ernährte, verweilte sein Geist in höchster Vereinigung mit Gott. Er war der Wegbereiter für Jesus, aber auch für jeden Menschen, der zu ihm kam und bereit war, seine Lehre anzunehmen. Die Mander führen ihre Religion auf ihn zurück und im Koran, der heiligen Schrift des Islam, ist Johannes der drittletzte Prophet vor Isa Ibn Maryam (Jesus) und Mohammed. Damit gilt er im Christentum als Wegbereiter der unmittelbar bevorstehenden Ankunft des Messias und wird mit Elija in Verbindung gebracht. Elija war ein biblischer Prophet, der in der Zeit der Könige Ahab und Ahasja im zweiten Viertel des 9. Jahrhunderts v. Chr. im Nordreich Israel wirkte. Sein Name bedeutet „Mein Gott ist JHWH“.

Die Christen erwähnen die Beziehung zwischen Jesus und Johannes nicht. Jesus als Gottes Sohn kann von niemandem belehrt werden, er weiss bereits alles, so denken zumindest die Christen. Aber der Körper Jesus, der zwar aus dem Licht Gottes verformt, aber durch den Körper eines Menschen hervorgebracht wurde, weist gewisse Spuren an Unreinheit auf. Jeder Körper wird aus Erinnerungen verformt, die man genetisches und zelluläres Gedächtnis nennt und obwohl Maria sicherlich eine aussergewöhnliche Frau war, so wies ihr Körper Spuren von Unreinheit auf, die sie auf ihr glorreiches Kind übertrug. Diese Unreinheit manifestiert sich durch Kinder-krankheiten oder sonstige körperliche, emotionelle oder geistige Beschwerden. Die Unreinheit, die die Form mit sich bringt verhindert, dass sich die Informationen aus vorherigen Inkarnationen vollständig entfalten können. Es ist eigentlich leicht zu verstehen, dass obwohl ein neugeborenes Kind ein Potenzial in sich birgt, der Körper letztendlich die Manifestation davon bestimmt. Ein Mensch mag wohl sehr begabt sein, aber der Inhalt kann sich nur manifestieren, wenn die Form es erlaubt. Sowie eine Audio CD je nach Anlage unterschiedliche Frequenzen von sich geben kann, bleibt der Körper ein Vermittler zwischen innen und aussen. 

Die Taufe im Jordan Fluss und der Segen des Meisters bereitete Jesus den Weg vor, sodass sein Potenzial sich wieder frei und ohne jegliche Hindernisse entfalten konnte. Deshalb ist Jesus auch danach in die Wüste gegangen, um zu Praktizieren und zu erfahren, was letztlich seine Aufgabe war. Die Versuchungen sind die Austreibung von Konzepten und Dogma aus dem Körper Jesus. Sie wurden durch den Segen Johannes (seinem Lehrer), Fasten, Meditation und Beten ausgetrieben bzw. gereinigt, sonst hätte Jesus nicht die vollständige Macht gehabt, sein Werk zur Vollendung zu bringen. Die Versuchung Jesu ist eine Episode, die in den drei synoptischen Evangelien des Neuen Testaments erwähnt wird: Jesus von Nazaret fastet allein in der Wüste und widersteht dabei den Versuchungen des Teufels, die ihn heimsuchen. 

„12 Danach trieb der Geist Jesus in die Wüste. 13 Dort blieb Jesus vierzig Tage lang und wurde vom Satan in Versuchung geführt. Er lebte bei den wilden Tieren und die Engel dienten ihm.“ Markus 1,12 f. EU

Die wilden Tiere symbolisieren die Geistesgifte und die Engel die Weisheit des ursprünglichen Geist Gottes. Die Versuchung Jesus basiert ausschliesslich auf Stolz und nichts anderem. Es geht hier nicht darum, Eifersucht oder Leidenschaft zu bezwingen, sondern vor allem Stolz. Stolz und Eitelkeit sind die letzten Versuchungen vor dem Erblühen des Geist Gottes, das ist die letzte Prüfung für viele Meister. Die zweite Interpretation dazu ist die Reinigung des Form-Körpers. Die genetischen Muster werden entfernt und die Festplatte der Erinnerungen, die Auto-Biographie des physischen Körpers komplett ausradiert. Daher konnte Jesus seine Mutter und andere Familienmitglieder später nicht erkennen:

Als er noch zu dem Volk redete … da sprach einer zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen mit dir reden. Er antwortete aber und sprach: „Wer ist meine Mutter und wer sind meine Brüder?“ Und dann zeigte Jesus mit großer Geste seine wahre Familie, die Menschen, die sich um ihn geschart hatten und seiner Botschaft des nahen Gottesreiches vertrauten: „Siehe da, das ist meine Mutter und das sind meine Brüder!“

Die dritte Interpretation hat mit den subtilen Kanälen des Körpers zu tun. Die wilden Tiere sind die dualistischen Winde, die für Unwissenheit, Gier und Aggression verantwortlich sind und die Engel, die ihn am Ende des Fastens bedienen, symbolisieren die Winde der Weisheit im  Zentralkanal (die Jakobsleiter). Die dritte Ebene ist geheim und bezieht sich auf die Alchemie des Geistes und wird leider nie gelehrt. Letztendlich beschreiben das Alte und das Neue Testament nicht nur historische Ereignisse, sondern vor allem innere Transformationen.  

Der Lehrer bereitet den Weg vor, aber nur für Auserwählte, nicht jeder kann Teil an der Mahlzeit haben. Daher ist die Verbindung zwischen Jesus und Johannes einzigartig, wird aber nicht verstanden und daher kaum erwähnt. Das Missverständnis basiert darauf, dass Jesus als einziger Gottessohn abgestempelt wurde und dass niemand jemals seine Verwirklichung erreichen kann und dass keine anderen spirituellen Wege neben ihm  gültig seien. Die Christen sind begabt im Zuhören, sagen aber alle am Ende immer dasselbe: „Na ja, es ist alles sehr interessant, ABER Jesus ist und bleibt der einzige Gottessohn, der für unsere Sünden sein Leben geopfert hat… und damit ist das Gespräch zu Ende. 

Die Geburt eines Gottessohn ist ein Mysterium, wurde aber in vielen anderen mystischen Traditionen auf ähnliche Weise weitergegeben: Die Höhle, die Jungfräulichkeit, die Hirten, die Tiere, die Sterne, die Opfergaben und die Weisen. Es ist interessant zu bemerken, dass der Geburtstag Jesu Christi für die Ur-Christen niemals eindeutig war und dass der 25. Dezember mehr mit der Sonnenanbetung (Sol Invictus) zu tun hat, als mit dem Menschen Jesus. Das Christentum besitzt die Gabe, Mythen, Symbole, Feste, Tempel und kraftvolle Orte von anderen Traditionen zu stehlen. Aus diesem Konglomerat und zum Teil widersprüchlichen Inhalt ist die Religion mit all ihrer Hybridation entstanden, die wir kennen. Sie wächst wie die gezüchtete Tomate aus Griechenland, ohne Erde, aber dafür reichlich übergossen mit dem Dünger der Unwissenheit und dem Einflössen von Angst und Schuldgefühlen. Ich bin immer überrascht zu sehen, wie viele Mitgliedschaften diese Gesellschaft hat, obwohl der unterrichtete Inhalt sich kaum von Babynahrung unterscheidet.  

Die Bereitschaft, der Lehre Jesus zu folgen, hat mit seinem Kraftfeld (Mandala) zu tun, das sich zu seiner Lebenszeit und vor allem nach der Auferstehung manifestiert hat. Jesus übt nach wie vor einen faszinierenden Einfluss auf die Menschen aus. Jesus ist für jeden da, ob Christ oder nicht. Seine Barmherzigkeit ist eine wohltuende Präsenz, die das Herz umhüllt und Zuversicht schenkt. Er urteilt nicht, sondern bereitet den Weg vor und so wie Johannes es für ihn getan hatte, tut er es auch für uns. 

Jesus sagt: „ICH BIN der WEG und die WAHRHEIT und das LEBEN; niemand kommt zum Vater als nur durch mich.“ Dieser Satz ist von grosser Bedeutung, sollte aber richtig verstanden werden, um Fehlinterpretationen zu vermeiden. Das ICH BIN ist das Ziel, der WEG ist die Methode, die WAHRHEIT der Segen des Meisters (Heiliger Geist) und das LEBEN die unmittelbare Präsenz Gottes in allem was ist. Letztendlich sind alle drei (WEG, WAHRHEIT und LEBEN) im ICH BIN enthalten. So wie Johannes der WEG-Bereiter war, ist Jesus der WEG-Bereiter für jeden Menschen geworden und die METHODE ist nicht Meditation, sondern Barmherzigkeit und Liebe und vor allem soziales Engagement. Die WAHRHEIT ist der Segen des Meisters, der die Natur Gottes offenbart, das Herabkommen des Heiligen Geist, der Paraklet, der sich nach der Auferstehung mit voller Macht manifestierte und sich durch Feuerzungen (Symbole) über den Köpfen seiner Schüler zeigte. Das LEBEN bedeutet soziales Engagement und vor allem die Tatsache zu erkennen, dass der andere auch DU bist, weil es nichts ausser Gott gibt und je geben kann, wir sind Wellen aus dem Ozean der Unendlichkeit, Ebenbilder seines Antlitz, Liebe seiner Liebe…

Licht und Segen aus Assisi,
Claude

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